Schon vor rund 5.000 Jahren widmete sich die Kunst des Ayurveda der Aufgabe, Menschen ganzheitlich zu helfen. Neben dem Körper lag der Fokus somit auf dem Geist jener, die sich nicht gesund fühlten. Bis in die heutige Zeit hinein haben sich daraus unterschiedliche Berufsbilder entwickelt, die neben der Schulmedizin ebenso schnelle wie nachhaltige Hilfe versprechen können.
Naturheilpraktiker mit eidgenössischem Diplom
Ayurveda-Berufe unterteilen sich in diverse Klassen. Nur wenige Qualifikationen berechtigen letztlich indes dazu, ganzheitlich zu wirken. Zu ihnen gehört der Naturheilpraktiker mit eidgenössischem Diplom im Fachbereich Ayurveda. Er darf alle Anwendungen vornehmen, die auf dem sowie im Körper des Patienten stattfinden. Neben Massagen wäre somit die Verabreichung von Arzneimitteln zu nennen, ebenso fällt die Erstellung von Diagnosen und individuellen Heilplänen darunter. Dieser Beruf ist fest in der ayurvedischen Medizin verwurzelt. Der Ausführende muss daher neben der Kunst des Ayurveda auch ein profundes Wissen über den menschlichen Organismus und dessen Funktionsweise besitzen. Er ist somit befähigt, nicht nur ambulante Behandlungen durchzuführen, sondern zugleich Operationen vorzunehmen oder über längere Zeit wirkende Kuren zu verschreiben.
Komplementärtherapeut mit eidgenössischem Diplom
Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Naturheilpraktiker reichen die Befugnisse des Komplementärtherapeuten nicht derart weit. Agiert er alleine, so darf ear zwar Befunde erstellen und Heilpläne entwerfen. Diese sind indes lediglich auf das Erteilen von Ratschlägen begrenzt. Konkrete Anwendungen mit Hilfsmitteln auf der Haut sind ihm ebenso wie Eingriffe in den Organismus untersagt. Der Komplementärtherapeut kann eher als ein Coach, Ernährungsberater oder seelischer Beistand angesehen werden. Denn auch die Fragen der allgemeinen Lebensführung, der Suche nach Glück und des Deutens von Träumen nehmen im Ayurveda eine wichtige Bedeutung ein. In vielen ayurvedischen Praxen arbeitet er daher eng mit einem Naturheilpraktiker zusammen. Beide Berufe ergänzen sich dabei auf hohem Niveau – ganz zum Wohle des Patienten.
Berufe für die körperliche Heilkunst
Neben dem Naturheilpraktiker und dem Komplementärtherapeuten lassen sich zahlreiche weitere Ayurveda-Berufe finden. Sie untergliedern sich in der Frage, ob die Behandlung eher den Körper oder eher den Geist des Patienten fokussiert. Für den erstgenannten Fall lassen sich Masseure, Köche, Ernährungsberater oder Aromatherapeuten finden. Viele von ihnen haben sich in den letzten Jahren mit einer eigenen Praxis selbstständig gemacht – andere gehören längst zum Service guter Hotels oder Wellnessanbieter. Die hier durchgeführten Kuren behandeln den Körper des Menschen ganzheitlich. Mittels Massagen, einer veränderten Ernährung, dem Hinweis auf richtige Bewegungsabläufe, der korrekten Atmung oder der Hilfe von Aromaölen soll der Patient gesunden, entspannen und sich künftig vitaler als zuvor fühlen.
Berufe für das seelische Wohl
Demgegenüber weisen die Ayurveda-Berufe auch mehrere Qualifikationen auf, die sich der Seele und dem Geist des Patienten annehmen. Lebensberater, Psychologen oder Beistände seien hier zu nennen. Die Aufgabe des Therapeuten kann somit darin bestehen, seinem Gegenüber zuzuhören und ihn in schweren Situationen zu trösten. Sie kann aber auch seine gesamte Kraft einfordern – etwa, um dem Patienten neuen Mut, veränderte Perspektiven, attraktive Ziele und die Stärke für kommende Herausforderungen zu verleihen. Denn bereits in den Ursprüngen des Ayurveda vor rund 5.000 Jahren richtete sich diese Heilkunst nicht alleine auf den Körper des Menschen, sondern umfasste immer auch dessen Geist und Seele, um ganzheitlich zu einer Verbesserung der Gesundheit zu führen.